Mittelschüler „schnupperten“ in vier Handwerksbereichen
Schwarzach. (fo) „Wer will fleißige Handwerker seh'n, der muss in die Mittelschule Schwarzach geh'n“ . Das ließen sich die Schülerinnen und Schüler der beiden 6. Klassen nicht zweimal sagen. Mit Eifer, Interesse und handwerklichem Geschick nahmen sie die Chancen wahr, in vier Handwerksbereiche - Elektro- und Informationstechnik, Spengler/Sanitär, Schreiner und Maler - reinzuschnuppern, die Paul Kanzelsperger für die Kreishandwerkerschaft Donau-Wald auf Einladung von Schulleiter Rektor Klaus Wolf an der Mittelschule organisierte.
Unter fachkundiger Anleitung von Herrn Meier vom gleichnamigen Straubinger Spenglerbetrieb und Herrn Metschl von der Firma Sanitär Graßer, Haselbach bauten die Schüler eine kleine Wasserkreislauf-Anlage. Dabei waren sie von der Planung, Materialbereitstellung bis hin zur Montage gefordert.
Schreinermeister Tremmel aus Niederwinkling hatte genau den „Nerv“ der Schüler getroffen. Mit seiner Hilfe gelang es den Schülern einen Tablet-Halter aus Holz zu fertigen, der natürlich gleich an Ort und Stelle seinen Praxistest bestehen sollte. Zuvor aber mussten die Schüler messen, bohren, schmirgeln und verschrauben. „Vor dem Erfolg haben schließlich die Götter den Schweiß gesetzt“ hieß es da.
Verschiedene Maltechniken auf einer Holzplatte ausprobieren, Farben mischen, spezielle Pinselstriche für die verschiedenen Untergründe herausfinden und anwenden. Die beiden Malermeister Pacher aus Bogen und Hlatscher mit dem Asuzubildenden Rosenmüller aus Parkstetten, verstanden es, die Schüler nicht nur zu unterweisen und anzuleiten, sondern auch zu motivieren.
Mit wachsendem Eifer löteten die Scüler Transistoren, LED-Lampen und weitere Bauteile zusammen unter der Anleitung der beiden Elektromeister Paul Kanzelsperger von der Firma Hörtensteiner aus Straubing und Kerscher vom gleichnamigen Bogener Betrieb. Ergebnis: ein Kuss-Tester. Dieser misst den elektrischen Widerstand zweier Personen und gibt ihn dann als akustisches Signal wider. Was für ein Hallo, als das Gerät gleich an zwei „Versuchskaninchen“ getestet wurde.
Schulleiter Rektor Klaus Wolf stellte beim abschließenden Gespräch fest, „dass der Tag des Handwerks an unserer Mittelschule unseren Schülern nicht nur einen wertvollen Einblick in einzelne Handwerksberufe gegeben, sondern auch wichtige Erkenntnisse für sie selbst gebracht hat“. In diesem Zusammenhang betonte er die Wichtigkeit von Höflichkeit und Respekt im Umgang miteinander, „welche ganz besonders bei der Zusammenarbeit im Team gefordert sind“. Sein Dank galt neben den Handwerksvertreter, die sich unentgeltlich sich für diesen Projekttag zur Verfügung gestellt haben, „auch den beiden Klassenlehrkräften, Rita Löw und Stefan Raba, für ihren engagierten Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung“. Die Handwerksmeister waren ebenfalls voll des Lobes „über das überaus große Interesse und die Disziplin der Schüler“. Diese durften ihr gefertigtes Werkstück mit nachhause nehmen zusammen mit einem Zertifikat der betreffenden Innung. Der Projekttag endete mit einem kleinen Rollenspiel „Wie bewerbe ich mich um eine Praktikumsstelle“, bei dem die Schüler praktische Tipps und Anleitungen bekamen.